seit 1985
unterrichte ich neben anderen Grundschulfächern (und meist als Klassenlehrer) durchgängig auch das Fach „Evangelische Religionslehre“ in den Klassen 1 bis 4
Anfang der 1990er Jahre
Meine Berufserfahrungen als Religionslehrer in einer zunehmend weniger konfessionell geprägten Gesellschaft (spürbar vor allem seit den Nach-Wende-Jahren, in denen das wiedervereinigte Deutschland einerseits konfessionsloser, andererseits multireligiöser geworden war) gaben mir den Anstoß, mich gründlicher mit der Frage nach der pädagogisch angemessenen Konzeption des schulischen Religionsunterrichts zu beschäftigen.
Die Lektüre eines (bereits 1971 veröffentlichten) Gespräches mit der Schriftstellerin Ursula Wölfel und zwei Grundschulpädagoginnen zum Thema „Ist Religion ein Sachgebiet für Kinder?“ veranlasste mich, nun selbst ein Sachbuch-Projekt in Angriff zu nehmen mit dem Ziel, diese Frage unter einem speziellen, für den Grundschul-Religionsunterricht besonders wichtigen Aspekt zu untersuchen: Ist der so genannte „historische Jesus“ ein Sachgebiet für Kinder? - Kann man schon Grundschulkindern den geschichtlichen Jesus sachgemäß nahe bringen?
1996 Buchveröffentlichung: Jesus von Nazareth. Das gesicherte Basiswissen. Kreuz Verlag Stuttgart
2002 Erweiterte und aktualisierte Neuausgabe dieses Titels
2006
Meine Erfahrungen mit der veränderten Konfessionsstatistik an der neuen Schule und deren Konsequenzen für die Schüler, vor allem angesichts eines nicht vorhandenen Alternativfaches wie Ethik, waren der Anlass, mich noch intensiver mit Fragen einer Neukonzeption des Religionsunterrichts auseinander zu setzen ; daraus entstand ein Manuskript mit dem Arbeitstitel „Religiöse Bildung oder Kirche in der Schule?“
Dezember 2008
Teilnahme an einer von der EKD (Evangelische Kirche in Deutschland) und der DBK (Deutsche Bischofs-konferenz) gemeinsam veranstalteten Tagung „Religion an öffentlichen Schulen“ in Berlin:
Text 1: Schreiben an Bischof W. Huber und Erzbischof R. Zollitsch
September 2009
Buchveröffentlichung: Religion gemeinsam lernen. Anstöße zu einer überfälligen Reform. Patmos Verlag Düsseldorf
Plädoyer für einen in Anlehnung an das Hamburger Modell („Religionsunterricht für alle“) konzipierten, d.h. überkonfessionellen bzw. interreligiösen, allgemeinbildenden, in gemeinsamer Verantwortung von Staat und Religionsgemeinschaften veranstalteten Religionsunterricht im Klassenverband
Parallel zur Buchveröffentlichung - und dann noch ein gutes Jahr lang - intensive Bemühungen, über den im Buch skizzierten und ausführlich begründeten Reformvorschlag insbesondere mit Vertretern der Amtskirchen, mit religionspädagogischen Instituten (RPI Loccum, PTI Hamburg) und mit dem niedersächsischen Religions-lehrerverband ANR (Aktionsausschuss niedersächsischer Religionslehrkräfte) in ein konstruktives Gespräch zu kommen. Erste Kontakte zu Bündnis 90/Die Grünen Niedersachsen (LAG ChristInnen, LAG Schule)
April 2010
Text 2: Plädoyer für einen gemeinsamen Religionsunterricht
(Vortragstext für eine Tagung des Religionslehrerverbandes ANR in Goslar)
Juli 2010
Text 3: Religiöse Bildung oder Kirche in der Schule?
(Erste Vermutungen über die Gründe für die „zurückhaltende“ Aufnahme bzw. die eher negative - bis schroff ablehnende - Resonanz von Seiten der Kirchen und der Religionspädagogik auf meinen Reformvorschlag; unveröffentlichter Artikel)
Mitte / Ende 2010
Text 4: Zwischenbilanz und persönliche Schlussfolgerungen
(Ausführliche Bestandsaufnahme der insgesamt sehr ernüchternden Resonanz von Seiten beider Amtskirchen, des RPI Loccum, der grünen LAG ChristInnen, des ANR, zuletzt auch von Seiten des PTI Hamburg. - Auf das Hamburger Modell eines „Religionsunterrichts für alle“ hatte ich in meinem Buch positiv Bezug genommen.)
Meine persönliche Schlussfolgerung aus dieser Bestandsaufnahme: Ab ca. Ende 2010 intensive Beschäftigung mit Religionskunde / Religionswissenschaft / Ethikunterricht (in Niedersachsen: Werte und Normen); Abkehr von meinen bisherigen konzeptionellen Überlegungen (Reform des konfessionellen RU) und Hinwendung zum Modell eines Pflichtfaches Ethik/Religionskunde; Konzentration auf den Grundschulbereich und auf das Land Niedersachsen; Kontaktaufnahme zum nds. Fachverband Werte und Normen und zum Grundschulverband
März 2011
Text 5: Pflichtfach „Ethik und Religionskunde“ plus konfessioneller Religionsunterricht
(Ein knapp formuliertes Plädoyer für ein Pflichtfach Ethik / Religionskunde und zusätzlich erteiltem RU; kritische Auseinandersetzung mit m.E. unredlichen Argumenten der Amtskirchen.)
April 2011
Text 6: Land Niedersachsen verweigert notwendiges Bildungsangebot an Grundschulen
(Diskussionspapier für LAG Schule von Bündnis 90/Die Grünen)
Mai 2011
Text 7: Plädoyer für ein Pflichtfach Ethik / Religionskunde
Herbst 2011
Im Verlauf der von den nds. Grünen organisierten Podiumsdiskussion am 23. Sept. 2011 in Hannover (auf dem Podium: je ein Vertreter der LAG ChristInnen und der LAG Weltanschauung und Staat, die Religions-wissenschaftlerin Wanda Alberts und der kirchenpolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion, Josef Winkler) wurde - m.E. erstmalig - das Modell „Pflichtfach Ethik/Religionskunde plus konfessioneller RU“ als ein möglicherweise bei den Grünen konsensfähiges Konzept ins Spiel gebracht und so auch von allen Podiums-teilnehmern befürwortet.
Auf einer weiteren, von Bündnis 90/Die Grünen am 05.11.2011 in Hannover organisierten Veranstaltung mit mehreren RU-Workshops vertrat u.a. Prof. Peter Antes, Religionswissenschaftler an der Uni Hannover, die religionskundliche Position.
Text 8: Zur Einführung eines neuen Schulfaches Ethik und Religionskunde
(Kurzes Thesenpapier, verfasst als Impuls für die Diskussion in den Workshops)
19./20. November 2011
Die Landesdelegiertenkonferenz (= Landesparteitag) von Bündnis 90/Die Grünen Niedersachsen fasst einen Grundsatzbeschluss zur "religionsbezogenen Bildung"
Text 9: LDK-Beschluss über ein Pflichtfach „Religionen und Weltanschauungen“
(Hier der LDK-Beschluss vom 19.11.2011 im Wortlaut und vollständig.)
Ende Nov. 2011
Januar 2012:
Text 11: Wie könnte / müsste es weiter gehen? (Ein Ausblick auf 2012 ff.)